Geld auf einem Teller mit Essstäbchen

Wie teuer ist ein Camper im Unterhalt?

Ein eigenes Wohnmobil oder ein Wohnwagen bedeutet Freiheit und Flexibilität auf Reisen. Doch bevor man sich für einen Camper entscheidet, sollte man die laufenden Kosten genau unter die Lupe nehmen. Neben dem Kaufpreis fallen zahlreiche weitere Ausgaben an, die je nach Fahrzeugtyp, Nutzung und individuellen Ansprüchen variieren können. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Kostenfaktoren, die beim Unterhalt eines Campers anfallen.

Steuern und Versicherung

Einer der ersten Kostenpunkte, die bei einem Wohnmobil oder Wohnwagen anfallen, sind Steuern und Versicherungen. Die Kfz-Steuer richtet sich nach dem Gewicht und den Emissionswerten des Fahrzeugs. Wohnmobile, die mit einem Dieselantrieb ausgestattet sind, können höhere Steuerkosten verursachen als Benziner oder moderne Hybridmodelle. Im Durchschnitt liegen die jährlichen Kfz-Steuern für ein Wohnmobil zwischen 200 und 800 Euro.

Auch die Versicherungskosten sind ein wichtiger Faktor. Hier gibt es Unterschiede zwischen der Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoversicherung. Die Höhe der Prämien hängt unter anderem von Alter, Fahrzeugwert und dem gewählten Versicherungsschutz ab. Für eine Haftpflichtversicherung sollte man mit mindestens 300 bis 600 Euro pro Jahr rechnen, während eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung zusätzliche Kosten verursacht.

Spritverbrauch und Kraftstoffkosten

Der Kraftstoffverbrauch eines Campers ist von mehreren Faktoren abhängig, darunter das Fahrzeuggewicht, der Motor und die Fahrweise. Ein durchschnittliches Wohnmobil verbraucht zwischen 9 und 14 Litern Diesel pro 100 Kilometer. Bei einem Spritpreis von 1,80 Euro pro Liter belaufen sich die Treibstoffkosten je nach Nutzung schnell auf mehrere hundert oder sogar tausend Euro pro Jahr.

Langstreckenfahrten und Urlaubsreisen können die Ausgaben deutlich in die Höhe treiben. Wer oft unterwegs ist, sollte sich daher über sparsame Fahrweisen informieren oder sogar über alternative Antriebe nachdenken, falls diese zur Verfügung stehen. Zudem können Bonusprogramme oder Tankkarten helfen, die laufenden Spritkosten zu reduzieren.

Wartung und Reparaturen

Regelmäßige Wartung und gelegentliche Reparaturen sind unvermeidbare Ausgaben für jeden Camper-Besitzer. Dazu gehören Ölwechsel, Bremsenchecks, der Austausch von Filtern und Reifen sowie die Prüfung der Gasanlage. Wer sein Wohnmobil regelmäßig wartet, kann größere Reparaturen oft vermeiden und die Lebensdauer des Fahrzeugs verlängern.

Je nach Fahrzeugmodell und Nutzung können die Wartungskosten pro Jahr zwischen 500 und 2.000 Euro liegen. Besonders teuer sind Reparaturen an der Karosserie oder an der Technik, etwa an der Elektrik oder dem Antriebsstrang. Viele Camper entscheiden sich daher für eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub, um bei Pannen oder unerwarteten Defekten abgesichert zu sein.

Stellplatz- und Parkgebühren

Nicht jeder Camper-Besitzer hat die Möglichkeit, sein Fahrzeug kostenlos auf dem eigenen Grundstück zu parken. In vielen Städten und Wohngebieten ist das dauerhafte Abstellen von Wohnmobilen oder Wohnwagen nicht erlaubt, sodass eine Stellplatzmiete notwendig wird. Die Kosten für einen Stellplatz variieren stark je nach Region und Ausstattung.

Ein einfacher Abstellplatz ohne Strom- und Wasseranschluss kann bereits ab 20 bis 50 Euro pro Monat gemietet werden. Komfortablere Stellplätze mit Überdachung oder Sicherheitsvorkehrungen können dagegen schnell 100 Euro oder mehr im Monat kosten. Wer seinen Camper also nicht zu Hause abstellen kann, sollte diese laufenden Kosten mit einplanen.

Campingplatz- und Mautgebühren

Wer mit dem Camper reist, muss oft Stellplatz- oder Campingplatzgebühren bezahlen. Freies Campen ist in vielen Ländern nur eingeschränkt erlaubt, sodass ein Besuch auf einem offiziellen Campingplatz oft unvermeidlich ist. Die Preise variieren je nach Saison, Lage und Ausstattung des Platzes.

Auf einfachen Stellplätzen kann man bereits ab 10 bis 20 Euro pro Nacht übernachten, während komfortable Campingplätze mit Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss schnell 30 bis 50 Euro oder mehr pro Nacht kosten können. Bei längeren Reisen summieren sich diese Kosten, sodass sie einen wesentlichen Anteil der Unterhaltskosten ausmachen können.

Zudem fallen in manchen Ländern Mautgebühren oder Umweltabgaben für Wohnmobile an. Je nach Route können diese zusätzlichen Kosten die Reiseausgaben deutlich beeinflussen.

Wertverlust und Abschreibung

Ein oft unterschätzter Kostenfaktor ist der Wertverlust des Campers. Neufahrzeuge verlieren in den ersten Jahren stark an Wert. Bereits nach fünf Jahren kann der Restwert eines Wohnmobils nur noch 50 bis 60 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises betragen. Je nach Modell und Marke können sich die Abschreibungen unterschiedlich stark auswirken.

Wer den Wertverlust minimieren möchte, sollte auf eine gute Pflege des Fahrzeugs achten und den Marktwert regelmäßig im Blick behalten. Gebrauchte Wohnmobile verlieren in der Regel langsamer an Wert, sodass der Kauf eines gut gepflegten Gebrauchten eine kostengünstigere Alternative zum Neufahrzeug sein kann.

Zusätzliche Ausgaben

Neben den offensichtlichen Kosten gibt es noch eine Reihe weiterer Ausgaben, die beim Unterhalt eines Campers anfallen können. Dazu gehören beispielsweise Zubehör wie Markisen, Solaranlagen oder Navigationssysteme. Auch Wintervorbereitungen, wie das Einwintern des Fahrzeugs, können zusätzliche Kosten verursachen.

Nicht zu vergessen sind Gebühren für Gasflaschen oder Stromanschlüsse auf Campingplätzen. Wer seinen Camper das ganze Jahr über nutzt, muss auch in der kalten Jahreszeit mit erhöhten Heizkosten rechnen.

Fazit

Ein Camper bedeutet Freiheit, bringt aber auch laufende Kosten mit sich. Neben Steuern und Versicherungen fallen Ausgaben für Kraftstoff, Wartung, Stellplatzgebühren und Campingplätze an. Wer viel unterwegs ist, muss mit mehreren tausend Euro pro Jahr rechnen. Dennoch kann sich die Investition lohnen, wenn man die Unabhängigkeit und Flexibilität eines eigenen Campers zu schätzen weiß. Mit einer sorgfältigen Planung lassen sich viele Kosten optimieren, sodass das mobile Reisen erschwinglich bleibt.