Wildcampen ist für viele Wohnmobil- und Wohnwagenbesitzer eine reizvolle Möglichkeit, der Natur besonders nahe zu sein. Doch das freie Stehen abseits von Campingplätzen bringt auch Herausforderungen mit sich. Damit dieses Abenteuer für alle Beteiligten angenehm bleibt, gibt es einige grundlegende Regeln, die jeder Wildcamper beachten sollte. Im Folgenden gehen wir auf die drei wichtigsten Regeln ein, die beim Wildcampen unerlässlich sind.
Die rechtlichen Bestimmungen beachten
Einer der häufigsten Fehler, den Wildcamper begehen, ist das Missachten der geltenden Gesetze und Vorschriften. Die Rechtslage zum Wildcampen variiert stark von Land zu Land, ja sogar von Region zu Region. Während es in einigen skandinavischen Ländern durch das „Jedermannsrecht“ erlaubt ist, in der Natur zu übernachten, gibt es in vielen anderen Ländern strenge Einschränkungen oder gar ein vollständiges Verbot.
In Deutschland ist Wildcampen grundsätzlich nicht gestattet. Das Übernachten im Fahrzeug auf öffentlichen Parkplätzen wird oft toleriert, solange es sich nur um eine Nacht handelt und keine Campingaktivitäten (z. B. Ausfahren der Markise oder Aufstellen von Campingmöbeln) stattfinden. In Naturschutzgebieten oder auf privatem Gelände ist es hingegen fast überall verboten. Verstöße können hohe Bußgelder nach sich ziehen.
Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man sich vorab genau informieren, welche Regeln in der jeweiligen Region gelten. Hilfreich sind hierbei offizielle Stellplatz-Apps, Websites von Tourismusbehörden oder Informationen von lokalen Behörden. Auch ein respektvoller Umgang mit Anwohnern kann helfen, mögliche Konflikte zu vermeiden.
Die Natur respektieren und schützen
Wer in der Natur übernachtet, trägt eine besondere Verantwortung für die Umwelt. Ein Grundsatz, den alle Wildcamper verinnerlichen sollten, ist: „Hinterlasse nichts außer Fußspuren und nimm nichts mit außer Erinnerungen.“ Dieser Satz bringt auf den Punkt, wie sich Wildcamper in der Natur verhalten sollten.
Ein zentrales Thema ist die Müllentsorgung. Jeder Camper sollte seinen gesamten Abfall wieder mitnehmen und an geeigneten Stellen entsorgen. Besonders problematisch sind Plastikabfälle und Lebensmittelreste, die Tiere anlocken und das Ökosystem stören können.
Auch der Umgang mit Feuer ist ein wichtiger Aspekt. Lagerfeuer sind in vielen Regionen aus gutem Grund verboten, insbesondere in trockenen Gebieten mit erhöhter Waldbrandgefahr. Wer dennoch kochen oder sich wärmen möchte, sollte einen sicheren Gaskocher nutzen und darauf achten, dass keine brennbaren Materialien in der Nähe sind.
Ein weiterer Punkt ist die Rücksichtnahme auf Flora und Fauna. Wildcamper sollten keine Pflanzen ausreißen, keine Tiere füttern oder stören und darauf achten, nicht querfeldein durch empfindliche Landschaften zu fahren oder zu laufen. Besonders in Naturschutzgebieten gilt es, auf ausgewiesenen Wegen zu bleiben und keine dauerhaften Spuren zu hinterlassen.
Sicherheit geht vor
Wildcampen bedeutet Freiheit, bringt aber auch Risiken mit sich. Daher ist eine gute Vorbereitung essenziell, um unangenehme oder gar gefährliche Situationen zu vermeiden.
Ein wichtiger Aspekt ist die Standortwahl. Ein sicherer Stellplatz sollte möglichst eben, vor Steinschlag oder Überschwemmungen geschützt und gut erreichbar sein. Besonders in bergigen oder abgelegenen Regionen sollte man sich bewusst sein, dass Hilfe im Notfall nicht sofort verfügbar ist.
Auch die richtige Ausrüstung kann entscheidend sein. Eine funktionierende Taschenlampe, ein gut gefüllter Erste-Hilfe-Kasten und eine zuverlässige Navigationsmöglichkeit (z. B. GPS-Gerät oder Offline-Karten auf dem Smartphone) gehören zur Grundausstattung. Zudem sollte man für genügend Wasser und Lebensmittel sorgen, um für unvorhergesehene Situationen gewappnet zu sein.
Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist es, jemandem Bescheid zu geben, wo man sich aufhält. Gerade in abgelegenen Gebieten kann es im Ernstfall überlebenswichtig sein, dass jemand weiß, wo man zuletzt war. Ein kurzer Anruf oder eine Nachricht an Freunde oder Familie kann hier einen großen Unterschied machen.
Fazit
Wildcampen kann ein großartiges Erlebnis sein, wenn man sich an grundlegende Regeln hält. Wer die gesetzlichen Bestimmungen beachtet, die Natur respektiert und für die eigene Sicherheit sorgt, kann die Freiheit des Campens in vollen Zügen genießen. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, dazu beizutragen, dass Wildcampen auch in Zukunft noch möglich bleibt.