Gasflamme

Strom, Gas oder Diesel? Das kostet Heizen.

Wenn die Temperaturen fallen und die Nächte kälter werden, wird das Thema Heizen im Camper für viele Reisende besonders wichtig. Ob beim Überwintern in milden Regionen oder auf winterlichen Touren durch Skandinavien – eine zuverlässige Wärmequelle sorgt für Komfort und schützt gleichzeitig das Fahrzeug vor Schäden durch Kälte. Doch welche Heizlösung ist die beste? Strom, Gas oder Diesel? Jede dieser Optionen hat ihre Vor- und Nachteile, sowohl in Bezug auf Kosten als auch auf Effizienz und Verfügbarkeit. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die drei Heizmethoden und vergleichen, was sie wirklich kosten.

Warum die richtige Heizlösung entscheidend ist

Beim Reisen mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen ist eine gut funktionierende Heizung essenziell. Sie sorgt nicht nur für angenehme Temperaturen im Innenraum, sondern schützt auch Wasserleitungen und andere empfindliche Teile des Fahrzeugs vor Frost. Zudem beeinflusst die Wahl der Heizmethode die Flexibilität beim Reisen. Wer vor allem auf Campingplätzen steht, kann auf eine andere Heizlösung setzen als jemand, der regelmäßig autark unterwegs ist. Auch die Kostenfrage spielt eine große Rolle: Während einige Heizsysteme vergleichsweise günstig im Betrieb sind, können andere schnell ins Geld gehen, besonders wenn sie ineffizient genutzt werden.

Heizen mit Gas: Bewährte Technik mit solider Leistung

Gasheizungen gehören zur Standardausstattung vieler Wohnmobile und Wohnwagen. Sie sind bewährt, zuverlässig und in der Regel direkt in das bestehende Gasversorgungssystem des Fahrzeugs integriert. Besonders beliebt sind Truma- oder Alde-Gasheizungen, die entweder mit Propan oder Butan betrieben werden.

Kosten für das Heizen mit Gas

Die Kosten für das Heizen mit Gas hängen von mehreren Faktoren ab: der Außentemperatur, der gewünschten Innentemperatur, der Isolierung des Fahrzeugs und dem eigenen Heizverhalten. Eine 11-kg-Gasflasche kostet in Deutschland etwa 25 bis 40 Euro und reicht – je nach Nutzung – zwischen drei und sieben Tagen. Wer also in kalten Regionen unterwegs ist und täglich durchgehend heizt, kann schnell mehrere Flaschen pro Woche verbrauchen.

Zusätzlich gibt es Unterschiede zwischen den Gasarten. Propan bleibt auch bei Temperaturen unter null Grad einsatzfähig, während Butan bereits bei leichtem Frost nicht mehr verdampft. Wer also in winterlichen Regionen unterwegs ist, sollte auf Propan setzen.

Ein weiterer Punkt ist die Gasversorgung im Ausland. Während in Deutschland Gasflaschen relativ einfach getauscht oder nachgefüllt werden können, sieht es in anderen Ländern oft anders aus. Manche Länder haben unterschiedliche Anschlüsse oder Gasgemische, sodass man gegebenenfalls Adapter benötigt oder gar auf eine alternative Heizquelle umsteigen muss.

Heizen mit Diesel: Effizient und autark

Dieselheizungen sind vor allem für autarke Camper interessant. Sie nutzen den Kraftstoff des Fahrzeugs und ermöglichen es, unabhängig von Gasflaschen oder externen Stromanschlüssen zu heizen. Besonders verbreitet sind Heizsysteme von Webasto und Eberspächer.

Kosten für das Heizen mit Diesel

Die Dieselpreise schwanken je nach Land stark. In Deutschland liegt der Dieselpreis aktuell zwischen 1,60 und 1,80 Euro pro Liter (Stand 2024). Der Verbrauch einer Dieselheizung variiert je nach Modell und Außentemperatur, liegt aber in der Regel zwischen 0,1 und 0,5 Litern pro Stunde.

Das bedeutet, dass die Heizkosten bei etwa 0,16 bis 0,90 Euro pro Stunde liegen. Wer beispielsweise zehn Stunden am Tag heizt, zahlt zwischen 1,60 und 9,00 Euro täglich. In sehr kalten Regionen oder bei schlecht isolierten Fahrzeugen kann der Verbrauch steigen.

Ein großer Vorteil der Dieselheizung ist die Nutzung des vorhandenen Dieseltanks. Das erspart den regelmäßigen Wechsel von Gasflaschen. Allerdings sollte man immer darauf achten, dass genügend Diesel im Tank bleibt, da eine Dieselheizung bei zu niedrigem Tankstand oft nicht mehr funktioniert.

Ein Nachteil sind die Wartungskosten. Dieselheizungen müssen regelmäßig gereinigt werden, da Rußablagerungen die Effizienz beeinträchtigen oder sogar zum Ausfall führen können. Wer seine Heizung vernachlässigt, riskiert höhere Wartungskosten oder einen erhöhten Verbrauch.

Heizen mit Strom: Bequem, aber abhängig von der Infrastruktur

Elektrische Heizlösungen sind eine praktische Alternative für Camper, die hauptsächlich auf Campingplätzen mit Stromanschluss stehen. Es gibt verschiedene Varianten, darunter Heizlüfter, Infrarotheizungen oder elektrische Fußbodenheizungen.

Kosten für das Heizen mit Strom

Die Kosten für das Heizen mit Strom hängen stark von der Stromversorgung des Campingplatzes ab. Manche Plätze bieten eine Strom-Flatrate an, sodass unbegrenztes Heizen theoretisch kostenlos ist. In anderen Fällen wird der Strom nach Verbrauch abgerechnet, wobei die Preise oft zwischen 0,50 und 1,00 Euro pro kWh liegen.

Ein Heizlüfter mit einer Leistung von 1 kW verbraucht also pro Stunde 1 kWh Strom. Das bedeutet, dass die Heizkosten bei einer Verbrauchsabrechnung zwischen 0,50 und 1,00 Euro pro Stunde liegen. Läuft die Heizung zehn Stunden am Tag, können sich die Kosten auf 5 bis 10 Euro täglich summieren.

Ein Nachteil des Heizens mit Strom ist die begrenzte Leistungsfähigkeit vieler Campingplätze. Viele Stellplätze bieten nur 6 bis 10 Ampere Stromanschlüsse, was bedeutet, dass leistungsstarke Heizgeräte schnell die Sicherung auslösen können. Zudem ist Stromheizen in autarken Situationen kaum eine Option, da normale Camper-Batterien viel zu schnell entladen würden.

Welche Heizlösung ist die günstigste?

Die Wahl der Heizlösung hängt stark vom eigenen Reiseverhalten ab. Wer bevorzugt auf Campingplätzen mit Strom-Flatrate steht, fährt mit einer elektrischen Heizung am günstigsten. Wer oft autark unterwegs ist, für den ist eine Dieselheizung besonders praktisch, da kein zusätzlicher Brennstoff transportiert werden muss. Eine Gasheizung ist eine solide Allround-Lösung, kann aber durch den häufigen Flaschenwechsel umständlich sein.

Ein Kostenvergleich zeigt, dass sich die drei Heizmethoden preislich gar nicht so stark unterscheiden, wenn man den Verbrauch realistisch einrechnet. Strom kann je nach Campingplatz entweder sehr günstig oder sehr teuer sein. Diesel ist effizient, benötigt aber regelmäßige Wartung. Gas ist bewährt und zuverlässig, erfordert aber häufige Nachfüllstopps.

Fazit: Die beste Lösung für deinen Camper

Es gibt keine universelle Antwort darauf, welche Heizart die beste ist – das hängt stark von den eigenen Bedürfnissen und Reisegewohnheiten ab. Wer flexibel bleiben will, kann eine Kombination aus zwei Heizsystemen in Betracht ziehen: etwa eine Dieselheizung für autarke Stellplätze und eine Elektroheizung für Campingplätze mit Strom-Flatrate.

Gas ist eine gute Wahl für Wohnwagen und klassische Wohnmobile, während Dieselheizungen vor allem für Reisende interessant sind, die unabhängig sein möchten. Strom lohnt sich, wenn man oft auf Stellplätzen mit günstiger Stromversorgung steht, ist aber nicht für autarkes Camping geeignet.

Letztendlich sollte man vor jeder Reise überlegen, welche Heizquelle am besten zur geplanten Route passt. Wer sich gut vorbereitet und die Kosten im Blick behält, kann auch in kalten Nächten gemütlich und kosteneffizient im Camper übernachten.