Die Camping-Saison neigt sich dem Ende zu, und viele Wohnmobil- und Wohnwagenbesitzer stehen vor der Frage, wie sie ihr Fahrzeug über die kalten Monate sicher und gut geschützt einlagern können. Die richtige Winterlagerung ist essenziell, um Schäden durch Frost, Feuchtigkeit und lange Standzeiten zu vermeiden. Doch welche Möglichkeiten gibt es, den Camper im Winter unterzustellen? Welche Vorbereitungen sollten getroffen werden? Und worauf muss besonders geachtet werden? In diesem Artikel gehen wir ausführlich auf alle wichtigen Aspekte der Wintereinlagerung ein.
Warum ist eine gute Winterlagerung wichtig?
Ein Wohnmobil oder Wohnwagen ist eine große Investition, die gepflegt werden sollte, um den Wert zu erhalten. Der Winter stellt besondere Herausforderungen dar: Sinkende Temperaturen können Leitungen und Tanks einfrieren lassen, Feuchtigkeit kann sich ansammeln und Schimmel oder Rost verursachen, und lange Standzeiten können der Batterie sowie Reifen schaden. Eine falsche Lagerung kann nicht nur zu ärgerlichen Reparaturen führen, sondern auch hohe Kosten nach sich ziehen. Daher ist es entscheidend, den Camper gut vorzubereiten und an einem geeigneten Ort sicher abzustellen.
Wo kann man den Camper über den Winter einlagern?
Die Wahl des richtigen Stellplatzes für den Winter ist eine der wichtigsten Entscheidungen. Grundsätzlich gibt es drei Hauptmöglichkeiten: ein geschütztes Hallenlager, ein überdachter Stellplatz oder ein Freiluftstellplatz.
Einlagerung in einer Halle
Eine der besten Optionen ist es, den Camper in einer geschlossenen Halle unterzustellen. Diese bietet optimalen Schutz vor Witterungseinflüssen, Frost, Schnee und Regen. Hallenlagerungen sind oft kostenpflichtig, aber sie lohnen sich insbesondere für hochwertige oder neue Fahrzeuge, die besonders gut geschützt werden sollen.
Beim Einlagern in einer Halle sollte darauf geachtet werden, dass die Belüftung gut funktioniert, um Feuchtigkeitsansammlungen und Schimmelbildung zu vermeiden. Manche Anbieter haben speziell klimatisierte oder belüftete Hallen, die das Risiko von Schäden minimieren.
Überdachter Stellplatz
Ein überdachter Stellplatz ist eine gute Alternative zur Hallenlagerung, wenn diese nicht verfügbar oder zu teuer ist. Hier steht der Camper zumindest vor Schnee, Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Allerdings können seitlicher Wind, Feuchtigkeit und Frost immer noch ein Problem darstellen.
Ein überdachter Stellplatz kann oft auf Campingplätzen oder speziellen Winterlagerplätzen gemietet werden. Es lohnt sich, nach Standorten mit befestigtem Boden und einer stabilen Überdachung zu suchen, um den besten Schutz zu gewährleisten.
Freiluftlagerung
Wenn keine Halle oder Überdachung zur Verfügung steht, bleibt oft nur die Möglichkeit, den Camper im Freien zu überwintern. Dies ist zwar die günstigste, aber auch die risikoreichste Option. Schnee, Regen, Frost und Sonneneinstrahlung können dem Fahrzeug zusetzen und langfristige Schäden verursachen.
Falls der Camper draußen überwintert, ist eine hochwertige Abdeckung empfehlenswert. Es gibt spezielle atmungsaktive Planen, die vor Feuchtigkeit schützen und gleichzeitig eine gute Luftzirkulation ermöglichen. Normale Plastikplanen sollten vermieden werden, da sie Kondenswasser begünstigen und dadurch Schimmelbildung fördern können.
Die wichtigsten Vorbereitungen für die Winterlagerung
Egal, wo der Camper überwintert, einige grundlegende Vorbereitungen sind essenziell, um Schäden zu vermeiden und das Fahrzeug im Frühjahr problemlos wieder nutzen zu können.
Wassersystem entleeren
Einer der wichtigsten Schritte ist das vollständige Entleeren des Wassersystems. Alle Tanks, Leitungen und Pumpen sollten vollständig geleert werden, um ein Einfrieren des Wassers zu verhindern. Auch der Boiler und das Toilettensystem müssen sorgfältig entleert werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann das System zusätzlich mit einem speziellen Frostschutzmittel spülen.
Batterie richtig lagern
Die Batterie sollte nicht den gesamten Winter über im Camper verbleiben, da Kälte ihre Lebensdauer verkürzt. Am besten wird sie ausgebaut und an einem frostfreien, trockenen Ort aufbewahrt. Eine regelmäßige Erhaltungsladung verhindert, dass sich die Batterie tiefenentlädt und unbrauchbar wird.
Gasflaschen entfernen
Falls der Camper mit Gas betrieben wird, sollten die Gasflaschen entnommen und sicher gelagert werden. Es gibt spezielle Vorschriften für die Lagerung von Gasflaschen, da sie eine potenzielle Gefahrenquelle darstellen können. Falls die Gasflaschen im Camper verbleiben, sollten sie gut gesichert und die Ventile geschlossen werden.
Innenraum vorbereiten
Der Innenraum sollte gründlich gereinigt werden, bevor der Camper in die Winterpause geht. Lebensmittelreste müssen entfernt werden, um Schädlinge nicht anzulocken. Alle Schränke, Türen und Klappen sollten einen Spalt offenstehen, um die Luftzirkulation zu verbessern und Schimmelbildung zu vermeiden.
Es empfiehlt sich, Feuchtigkeitsabsorber aufzustellen, um Kondenswasser zu vermeiden. Alternativ kann auch Katzenstreu oder Zeitungspapier helfen, Feuchtigkeit aus der Luft zu ziehen.
Reifen entlasten
Lange Standzeiten belasten die Reifen und können zu Standplatten führen. Falls möglich, sollte der Camper aufgebockt werden, um das Gewicht von den Reifen zu nehmen. Wenn das nicht möglich ist, kann der Reifendruck leicht erhöht und der Camper regelmäßig bewegt werden, um Druckstellen zu vermeiden.
Lack und Dichtungen schützen
Vor dem Einlagern sollte der Camper gründlich gewaschen und gewachst werden, um den Lack zu schützen. Besonders wichtig ist es, alle Dichtungen zu prüfen und gegebenenfalls mit einem Pflegemittel zu behandeln. So bleiben sie geschmeidig und rissfrei.
Regelmäßige Kontrollen während des Winters
Auch wenn der Camper sicher eingelagert ist, sollte er während der Wintermonate regelmäßig kontrolliert werden. Dabei kann überprüft werden, ob sich Feuchtigkeit angesammelt hat, ob alle Schutzmaßnahmen noch intakt sind und ob die Batterie weiterhin geladen ist.
Wenn der Camper im Freien steht, sollten Schnee- und Eisansammlungen auf dem Dach regelmäßig entfernt werden. Besonders schwere Schneelasten können das Dach beschädigen und zu Undichtigkeiten führen.
Fazit: Gut vorbereitet in den Winter
Die richtige Winterlagerung eines Campers ist entscheidend, um Schäden zu vermeiden und die Lebensdauer des Fahrzeugs zu verlängern. Ob in einer Halle, unter einem überdachten Stellplatz oder im Freien – jede Lagerungsart hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Wichtige Maßnahmen wie das Entleeren des Wassersystems, das Entfernen der Batterie, eine gründliche Reinigung und der Schutz vor Feuchtigkeit tragen dazu bei, dass der Camper unbeschadet durch die kalte Jahreszeit kommt.
Mit der richtigen Vorbereitung und regelmäßigen Kontrollen kann man sicherstellen, dass der Camper im Frühjahr wieder startklar ist und die nächste Camping-Saison ohne böse Überraschungen beginnt. So bleibt das Wohnmobil oder der Wohnwagen über viele Jahre hinweg ein treuer Begleiter für unvergessliche Reisen und Abenteuer.