Die Messe beginnt
Die Plakate hingen überall in der Stadt – die REISEN & CARAVANING Hamburg war in vollem Gange. Für uns ein perfekter Anlass, denn wir hatten unseren Fiat Ducato Van gerade einmal seit sieben Tagen. Noch fast im Originalzustand, wartete er darauf, von uns individuell ausgebaut und eingerichtet zu werden.
Da die Messe nur vier Haltestellen von unserem Zuhause entfernt stattfand, gab es keinen Grund zu zögern. Pünktlich um 10 Uhr öffneten sich die Tore, und vorher holten wir uns noch schnell einen Kaffee. Wir wussten: Auf der Messe würde alles teuer sein. Dann ging es los – voller Vorfreude und mit einer langen Liste an Ideen im Kopf.
Unsere Ziele – Inspiration und Ausstattung
Unser neuer Fiat Ducato war bisher eher ein leeres Blatt Papier. Die Grundausstattung war vorhanden, aber viele Details fehlten noch:
- Die Küche war nicht vollständig eingerichtet,
- Auf dem Dach fehlte ein Solarpanel,
- Die Batterie war noch eine AGM-Variante und sollte bald auf Lithium umgestellt werden.
Da wir viel selbst bauen und optimieren wollten, war unser Plan klar: Wir wollten uns inspirieren lassen, möglichst viele andere Kastenwagen sehen – von günstigen bis hin zu luxuriösen Modellen – und nach nützlichem Zubehör Ausschau halten.
Die Ankunft – Erste Eindrücke
Unsere S-Bahn brachte uns an die Sternschanze, und wie erwartet war es am Samstagmorgen bereits voll. Die Messe erstreckte sich über sechs Hallen, von denen eine komplett dem Thema Foodtrends gewidmet war und eine andere sich allgemein mit Reisen befasste.
Direkt hinter dem Eingang befand sich die Food-Halle, und die verführerischen Düfte zogen uns magisch an. Ein wichtiger Tipp für alle Besucher: Kommt besser nicht hungrig! Sonst bleibt ihr gleich am Anfang stecken.
Die Ausstellung – Eine Welt voller Kastenwagen
Unser erstes Ziel: So viele Kastenwagen wie möglich sehen
Schon beim ersten Rundgang wurde klar: Wir hatten Glück! Unzählige Kastenwagen standen bereit, und wir tauchten sofort in die Welt der Vans ein. Unser erster Stopp führte uns zu Vantopia – eine Marke, die uns besonders interessierte.

Die ausgestellten Camper waren nicht nur funktional, sondern auch mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Uns gefiel besonders, dass Vantopia die Fahrzeuge so ausgestattet hatte, dass alles, was man wirklich braucht, vorhanden war – und was nicht drin war, wurde vermutlich auch nicht wirklich benötigt. Eine Philosophie, die uns sehr zusagte. Wir machten viele Fotos und sammelten Inspiration für unseren eigenen Van.
Vielfalt der Vans – Ähnlichkeiten und Unterschiede
Im weiteren Verlauf fiel uns auf, dass viele Kastenwagen sich ähnelten:
- Die Aufbauten waren oft fast identisch,
- Farbliche Unterschiede dominierten, während sich an der grundlegenden Konstruktion wenig unterschied,
- Manche Modelle boten 10 cm mehr Platz hier und da – was im Camperleben durchaus einen Unterschied machen kann.
Besonders auffällig war der Trend zur Holzoptik. Genau das passte perfekt zu unserem eigenen Ausbau, denn zwei Elemente wollten wir ohnehin austauschen:
- Unser Esstisch in der Dinette war bisher in einem unansehnlichen Weiß, auf dem jeder Fingerabdruck sichtbar blieb.
- Die Küchenarbeitsplatte bestand aus dem gleichen Material und wirkte wenig einladend.
Während edle Camper oft mit schwarzem oder gedeckten Multiplex-Platten ausgestattet waren, setzten günstigere Varianten weiterhin auf Kunststoff. Uns war sofort klar: Multiplex wird auch bei uns Einzug halten.
Überraschungen bei den Grundrissen
Interessant war, dass einige Camper auf den ersten Blick geräumig wirkten, doch beim genaueren Hinsehen fehlten plötzlich essenzielle Dinge: Mal gab es keine Toilette, mal fehlte eine Sitzbank im vorderen Bereich. Für uns als vierköpfige Familie kam das nicht infrage.
Preise – Von günstig bis Luxusklasse
Die Preisrange der ausgestellten Vans war groß:
- Günstige Modelle ab 50.000 Euro,
- Luxusausführungen bis 120.000 Euro und mehr.

Natürlich spiegelten sich diese Unterschiede nicht nur in der Verarbeitung, sondern auch in den Motoren und der gesamten Fahrzeugbasis wider. Wir hatten uns bewusst für einen günstigeren Van entschieden, um ihn selbst nach unseren Wünschen anzupassen. Genau deshalb waren wir auf der Messe: um uns Ideen für den DIY-Ausbau zu holen.
Zubehör und Gadgets – Leider wenig Auswahl
Ein weiteres Ziel war es, praktisches Zubehör zu kaufen. Vor allem Küchenutensilien, ein paar nützliche Camping-Gadgets und vielleicht sogar erste Upgrades für Strom und Licht standen auf unserer Liste. Leider war das Angebot hier enttäuschend:
- Es gab nur eine kleine Auswahl an Campinggeschirr,
- Am Eingang war ein „Camping-Kaufhaus“ mit günstigen Preisen, aber es war überlaufen und nicht besonders groß.
Wir gingen also in dieser Hinsicht leer aus. Vielleicht hatten wir uns einfach zu viel erhofft.
Unsere Highlights
Trotzdem gab es einige echte Highlights auf der Messe:
- Vantopia – Unsere persönliche Nummer eins, weil sie den perfekten erschwinglichen Kastenwagen bauen.
- Easygoinc – Eine Firma mit genialen Schwerlastauszügen für Camper, die uns sehr inspiriert haben. Wir werden bald einen eigenen Artikel darüber schreiben, weil wir diese Idee unbedingt selbst umsetzen wollen.
- Teleco Ultra Comfort Klimaanlage – Ein echtes Highlight für heiße Tage. Sie wird in der Mittelkonsole verbaut und nutzt den Motorraum als Arbeitsbereich. Dadurch bleibt das Dachfenster erhalten und die Lautstärke ist minimal. Zwar fanden wir das Design noch etwas billig, aber mit zukünftigen Versionen wird sich das sicher verbessern.
Fazit – Ein voller Erfolg (mit kleinen Einschränkungen)
Wir hatten zwei große Ziele:
- Inspiration für den Ausbau – Voll erfüllt! Wir kamen mit unzähligen Ideen zurück und bestellten bereits die ersten Multiplex-Platten.
- Praktisches Zubehör einkaufen – Nicht erfüllt. Das Angebot war einfach zu klein.
Trotzdem war die Messe für uns eine tolle Erfahrung. Für nur 15 Euro Eintritt bekamen wir viele Anregungen und neue Kontakte in der Camping-Community. Wer sich für einen neuen Kastenwagen interessiert oder gerade in der Ausbauphase steckt, für den lohnt sich der Besuch auf jeden Fall.
Wir freuen uns auf den weiteren Ausbau unseres Vans – und vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr wieder auf der REISEN & CARAVANING Hamburg!