Zwei Jahre lang hatten meine Tochter und ich einen Traum. Einen Traum von Abenteuer, Freiheit und der offenen Straße. Wir sprachen unaufhörlich darüber, stellten uns vor, wie wir in einem Campervan unterwegs wären, neue Orte entdecken und Erinnerungen schaffen würden.
Doch lange Zeit blieb es genau das – ein Traum. Dann, eines Tages, beschlossen wir, ihn wahr werden zu lassen. Unser erster Schritt in die Welt des Vanlifes begann mit „PaulCamper“, einer Mietplattform. Wir buchten einen selbst ausgebauten Mercedes Sprinter – eine beeindruckende Maschine, die für ein paar Nächte unser Zuhause auf Rädern werden sollte. Der Preis? Rund 120 EUR pro Nacht. Es waren nur wir zwei – Vater und Tochter – die sich auf ein Abenteuer begaben.
Über „Hinterland“ fanden wir einen wunderschönen Campingplatz. Alles fühlte sich perfekt an. Die frische Luft, das Gefühl von Freiheit, die Aufregung, etwas Neues auszuprobieren. Nachts schauten wir Filme im sanften Licht des Campers und aßen das klassische Camper-Essen – Ravioli aus der Dose. Es war einfach, aber für uns war es magisch.
Doch eine Sache ließ mich nicht ganz entspannen. Es war nicht unser eigener Van. Jede Kurve, jede Bodenwelle machte mich nervös. Was, wenn wir etwas kaputt machten? Was, wenn etwas schiefging? Normalerweise ist meine Frau diejenige, die lange Strecken fährt, aber dieses Mal saß ich am Steuer. Das machte es noch herausfordernder.
Trotzdem war das Wochenende am Meer einfach perfekt. Meine Tochter und ich wussten sofort – wir wollten mehr davon. Aber es gab noch eine Herausforderung: meine Frau überzeugen.
Wenn wir jemals einen Camper kaufen würden, dann wussten wir schon, welcher es sein sollte – ein Kastenwagen wie ein Fiat Ducato. Kompakt, aber geräumig genug für Familienabenteuer. Dann entdeckten wir „Vantopia“, eine Campervermietung in unserer Heimatstadt Hamburg. Im Gegensatz zu unserem ersten Mietwagen waren diese Vans komplett ausgestattet – Besteck, Geschirr, alles Notwendige. Kein Stress, keine fehlenden Teile – einfach einsteigen und losfahren.
Also machte ich meiner Frau einen Vorschlag: eine spontane Reise in den Ferien. Nur ein Test. Ein Vorgeschmack auf das Vanlife. Zu meiner Freude sagte sie ja. Wir mieteten einen Fiat Ducato für zehn Tage und fuhren los – diesmal als Familie. Unsere Tochter, unser Hund – wir alle zusammen.
Und es war unglaublich. Das Erlebnis, die Freiheit, die kleinen Momente, die uns zum Lächeln brachten – alles passte perfekt. Meine Frau war überzeugt. Drei Monate später wurden wir stolze Besitzer unseres eigenen Campers: eines XGO XVan 105.
Aus Träumern wurden Camper.
Doch das war erst der Anfang. Jede Reise brachte neue Erfahrungen, jede Fahrt neue Geschichten. Und so beschlossen wir, sie mit der Welt zu teilen. So entstand camperz.world – ein digitales Magazin für Gleichgesinnte, für Abenteurer, Entdecker und Träumer wie uns.
Und hier sind wir. So hat alles begonnen.